Unterstützung für die Kommunen
Den Herausforderungen begegnen und dabei einen Mehrwert für die Lebensqualität der Menschen zu schaffen, sei Aufgabe der Planerinnen und Planer, hielt Andreas Rockinger von Bayerischen Architektenkammer fest. Er zeigte, wie intelligenter Wasserrückhalt als aktiver Hochwasserschutz gleichzeitig die Aufenthaltsqualität an öffentlichen Plätzen aufwerten kann.
Birgit Böhm aus dem Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten machte deutlich, dass die Ämter für Ländliche Entwicklung den Kommunen neben finanzieller Unterstützung auch fachliche und organisatorische Kompetenzen zur Verfügung stellen, auf dem Weg zu krisenfesten Gemeinden.
Bürgermeister Martin Birner stellte an praktischen Beispielen seiner Stadt Neunburg vorm Wald dar, wie es Kommunen mit Hilfe einer Vorkaufsrechtsatzung gelingen kann, Leerstand zu beseitigen und die Innenentwicklung zu stärken.
Hilfreich bei der Gemeindeentwicklung kann auch eine neue Flächenmanagement-Datenbank sein, die von der Raumplanerin Dr. Sabine Müller-Herbers erläutert wurde. Damit haben die Kommunen „alle wichtigen Informationen, etwa zu den von Starkregen betroffenen Gebieten, ebenso wie die Potentiale zur Innenentwicklung, an einem Ort im Blick“.
Ein Feuerwerk mutmachender Beispiele auf dem Land
Am Nachmittag berichteten Gemeinden, wie sie Herausforderungen der Zeit konkret angegangen sind. Die Bürgermeister/-innen waren sich einig, dass die Initialzündung der zukunftsweisenden Ideen oft an der SDL Plankstetten ihren Anfang nahm.
Der Architekt Martin Hirner stellte den Teilnehmern das Haus St. Wunibald vor, welches klimafreundlich aus den Baustoffen Lehm, Holz und Stroh gefertigt wurde.
Katja Stiegler, Geschäftsführerin der kommunalen Allianz Obere Vils-Ehenbach, berichtete über ihre Erfolge beim digitalen Innenentwicklungsmanagement, dem Klimaschutznetzwerk und der Gemeinwohlökonomie, als Bausteine zur Krisenfestigkeit von Gemeinden.
Luise Hausberger, 1. Bürgermeisterin der Gemeinde Baierbach, stellte Ihre neue Begegnungsstätte für alle Generationen vor. Mit der Umnutzung einer leerstehenden, denkmalgeschützten Hofanlage wurde zugleich aktiver Ressourcenschutz betrieben.
Neue Wohnformen, altersgerecht umgesetzt in Neunburg vorm Wald, wurden vom Architekten Markus Sowa den interessierten Teilnehmern präsentiert.
Zum Schluss der Tagung stellten die Bauherren Dr. Sandra Schütz und Johannes Haslinger das Rote Schulhaus exemplarisch für Kultur im Dorf und neuen Szene-Ort in Rinchnach vor. Dieses ehemalige Schulhaus dient nun als Wohnhaus, Museum und Kulturstätte in einem.
Hans Rosenbeck, Geschäftsführer der SDL Plankstetten, zeigte sich überaus zufrieden: „Nach der Fachtagung an der Schule der Dorf- und Landentwicklung Plankstetten ist klar, dass die bayerischen Kommunen den Herausforderungen nicht hilflos gegenüberstehen“. Die Vortragenden waren sich einig, damit der Wandel gelingen kann, müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten und insbesondere die Bürger/-innen vor Ort aktiv einbezogen werden.
Kommunen und Partner begegnen mutig den Herausforderungen der Zeit (Fachtagung an SDL Plankstetten)
Geht doch! Den Wandel bewusst gestalten
Datum
23. November 2023
Regierungsbezirke
Niederbayern, Oberpfalz